Galerie.Z
   

Hubert Matt
LABOR XXI [Hubert Matt] „Als wären es Requisiten für einen Film…“

Ausstellungseröffnung:                  Do 29. Feb.2024 | 19:30 Uhr

Der Künstler spricht über das Verhältnis von Text, Bild und Objekt u.A.

Ausstellungsdauer:                         29.2. bis 30.3.2024

 


2021 gründet Hubert Matt das LABOR XXI und gestaltet seither jedes Jahr ein Logbuch zum Labor. In der Ausstellung in der Galerie.Z sind die ersten drei Bücher in der Rohfassung erstmal als Prototyp zu sehen. Das Labor beschäftigt sich mit der künstlerischen Arbeit als Forschungsarbeit und versucht insofern einen Beitrag zur aktuellen Frage der künstlerischen Forschung, sowohl in der Praxis wie auch in der Theoriearbeit zu leisten.
 
Ein zentrales Merkmal wissenschaftlicher Praxis ist die Nachvollziehbarkeit der Prozesse. In den Büchern sind die Arbeitsschritte und Reflexionen des Künstlers bis ins Detail, in der Konzeption, in den Experimenten oder den Umsetzungen lesbar und sichtbar.

Die Ausstellung ist die erste EXPLORATION des Projektes. Sie konzentriert sich auf die Auseinandersetzung der Arbeit mit Papier und Zeichnung, mit dem Übergang von Zeichnungen zur Fotografie und umgekehrt. Neben den grafischen und fotografischen Arbeiten (Die jeweils die Zeichnung als Vorlage haben oder Zeichnungen in der Welt wiedergeben) sind auch die Arbeiten nach Ziffern und Buchstaben zu sehen. Hier arbeitet der Künstler mit Algorithmen, Quizsendungen und Sudokus. Er experimentiert mit Darstellungsformen von Daten, etwa dem Lottospiel und arbeitet an Musterbildungen, also an Diagrammatischen Methoden.
Das Verhältnis von Wald (Holz) und Graphit (Stein), das in mehrfacher Hinsicht die Grundlage der Zeichnung bildet – als Bleistift und Papier – wird umgedreht, verschoben und aufgelöst.

Berge, Bäume oder Bilder von Landschaften entstehen aus materiellen Prozessen und nicht aus Vorlagen der Natur, insofern haben wir es mit der Natur des Materials zu tun, das so lange getrieben wird, bis es mitunter Lesbarkeit, Erkennbarkeit oder Ähnlichkeit erzeugt.

Im Zentrum der Verfahren von Matt steht die Semiose, also das Entstehen und Vergehen, das Kippen, die Konstruktion und Auflösung von Zeichenhaften Prozessen. Es geht um das Festhalten von Ereignissen, in der Welt, im Material etc. und um die Produktion von Bildern und Objekten, die selbst ein Ereignis sind.
Während der letzten Jahre hat Matt auch hunderte Cartoons gezeichnet, Besucher:innen in Ausstellungen, fiktive künstlerischen Arbeiten sind zu sehen, klar an der Grenze zum Witz, der die Grundlage von Design, Kunst und Kultur bildet, jeweils allerdings in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen. Es scheint beinahe, als wären die Arbeiten nicht von einem Künstler, als wäre es eine Gruppenausstellung, vermutlich ist es auch so. Matt arbeitet mit verschiedenen Medien, Genres und Methoden – und zugleich ist alles sich sehr ähnlich, auf den zweiten oder dritten Blick. Material, Daten, Protokolle, Variationen, Transformationen, Medienwechsel: Prozess im künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeiten. Falsche Hasen, falscher Granit und Äste deren sich der Stein bemächtigt hat – mit Hilfe des Wassers.

Die Ausstellung ist ein Versuchsaufbau, ähnelt einem Labor, vielleicht einem Filmsetting. Als wären alle Objekte Requisiten in einem Film etwa, einem Film über das LABOR XXI.

Bei der Eröffnung spricht der Künstler selbst, nicht weil er besser Bescheid weiß über die Arbeit, weil er derjenige ist, der darüber sprechen kann, dass er nicht versteht, was er da macht, das es aber in Ausstellungen immer um dieses Verhältnis von Text und Bild geht und jenes zum Objekt. Es wird keine Erläuterung der Arbeit, es wird sein Beitrag als Theoretiker sein, wenngleich auch die künstlerische Arbeit als Theoriearbeit verstanden wird.



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